Auf du junger /alter Wandersmann
Herbstwanderung über Stiepels Höhen (Henkenberg) und Tiefen (Ruhrtal)
Unter obigem Motto hatten Friedel und Dieter sich ein buntes Programm für den Herbstausflug ausgedacht. Man traf sich auf dem Parkplatz Erbstollen um 10 Uhr und wanderte dann durch den sonnigen Herbstwald von Stiepel. Eine kleine Unterbrechung aber gab es bald, da Friedel und Dieter um den rechten Weg rangen. Doch das erledigte sich sehr schnell – nur ein kleiner familiärer Zweikampf!
Dieter in zünftiger Wanderkluft bildete die Nachhut und hatte überdies eine kleine Liedersammlung, ein kerniges Liedgut, dabei, ob „Im Frühtau zu Berge“ oder „Auf du junger Wandersmann“. Unter seinem Dirigat zwitscherte der gemischte Chor des TV Durchholz munter seine Melodien in den farbigen Herbstwald hinein.
Nun kam Friedel mit ihrem Programmpunkt an die Reihe – mit einer motivierenden und ansprechenden Aufgabe: 4 verschiedene Blattsorten waren zu suchen und zu bestimmen. Alle waren eifrig-sportlich beschäftigt, sich nach Blättern bückend – gute Rückenschule.
Kaum war das erledigt, folgte die nächste Aufgabe: Ein Zungenbrecher war von verschiedenen Gruppen zu lernen. Mit feinsinnigem Lächeln verteilte sie die Arbeitsblätter.
Ein Beispiel:
Auf den sieben Robben-Klippen,
sitzen sieben Robben-Sippen,
die sich in die Rippen stippen,
bis sie von den Klippen kippen.
Während des Wanderns wurde fleißig sprechend geübt, um dann an einem Haltepunkt sich die Zunge zu ‘zerbrechen’. Unter großem Spaß und Amusement wurden die Zungenbrecher vorgetragen. Nun war es mittlerweile Zeit, ins Restaurant ‘Seitenblick’ an der Stiepeler Dorfkirche einzukehren. Vorher aber prüfte Dieter die Blättersammlungen und die korrekte Bezeichnung.
Nach geselliger Entspannung ging es auf den Rückweg entlang der Ruhr und dann auf altbekannter Spur zum Parkplatz Erbstollen. Und wieder hatte Friedel eine Aufgabe auf dem ‘Verdauungsgang’. Diesmal wünschte sie sich einen Vierzeiler aus den Wörtern: Herbst, Turnverein, Wind, Freunde und Wasser.
Nun galt alles Sinnen und Streben der hohen Dichtkunst. Auf selbigem Rückweg traf man plötzlich Friedels Tochter. Sie hatte einen Schnellimbiß aufgebaut – einen kleinen Kaffee-Betrieb, an dem nun alle Wanderer ihren Nachmittagskaffee mit Kuchen einnehmen konnten. Und bei dieser Gelegenheit trug Hannelore als Erste ihr Herbstgedicht – wohlgemerkt den 4-Zeiler vor, der wohl Aussicht auf den Durchholzer Literaturpreis hat. Friedel folgte dann mit einem 8-Zeiler, weil sie sich wohl in ihrem Dichtertrieb nicht bremsen konnte. Ihr 8-Zeilen-Gedicht wird in der nächsten Ausgabe erscheinen; also die nächste Ausgabe literarisch noch bereichern.
Zum Schluß der Wanderung rezitierte Claudia ein stimmungsvolles Herbstgedicht „Welkes Blatt“ von Hermann Hesse, und Dieter ließ noch einmal den gemischten Chor kanonisch mit „Froh zu sein bedarf es wenig“ zur vollen Stärke erklingen.
Ein sonniger Herbstausflug endete wieder am Erbstollen – mit roten Wangen und fröhlichen Gesichtern.
Es war eine rundum gelungene Wanderung, die Friedel und Dieter sehr einfallsreich vorbereitet hatten.
Gastwanderer Klaus F.
Hannelores Gedicht
Wir wandern in den Herbst hinein
mit Freunden aus dem Turnverein
am Wasser vorbei über Stock und Stein
bei wenig Wind und Sonnenschein